Wie man anhand der Daten schnell merkt, habe ich das mit dem Blog schreiben zeitlich nicht mehr hinbekommen, sodass ich irgendwann so in Verzug kam und dann auch schon ein Jahr hinterher hing. Das war auch dann ungefähr der Punkt, wo ich das Schreiben aufgegeben habe. Nichtsdestotrotz will ich eine kleine Zusammenfassung geben, nur nicht ganz chronologisch…
Autos
In meiner Zeit in Australien hatte ich gezwungener Maßen mehrere Autos… Von meinem ersten, dem Mitsubishi Pajero, hatte ich ja schon angefangen zu erzählen.
Mitsubishi Pajero 1995
Als ich in Darwin meinen Job anfing war das Auto quasi mein Zuhause in dem ich schlief (direkt vor der Arbeitsstelle). Ich hatte einige schöne Erfahrungen und Abenteuer mit ihm durchlebt. War auf dem höchsten befahrbaren Berg Westaustraliens – der Weg war im Endeffekt so hart, dass man ihn in der gleichen Zeit hätte quasi laufen können, aber macht ja nicht so einen Spaß 😉 Im Litchfield National Park bin ich einen Track langgefahren, bei dem das Auto einen Schnorchel haben musste aufgrund der vielen Wasserüberquerungen, bin an Stränden gefahren – kurzum ich hatte viel Spaß mit dem Gefährt…
… bis zum 13. September 2016. Auf dem Weg zum Kings Canyon im Red Center ging es eine mehr als 100 km lange unbefestigte Straße entlang. Zu dem Zeitpunkt bin ich mit einer Belgierin und einer Italienerin auf dem Weg von Darwin nach Adelaide gefahren um dort einen neuen Job anzufangen. Da die Italienerin fahren wollte, ließ ich sie ans Steuer. Irgendwann auf der Strecke hat sie die Kontrolle über das Auto verloren und wir haben uns überschlagen.
Glücklicherweise wurde wie durch ein Wunder keiner ernsthaft verletzt. Und trotz der Tatsache, dass wir nun mitten im Outback – natürlich ohne Empfang – gestrandet waren, hatten wir immer noch Glück im Unglück. Nur zehn Minuten nach dem Unfall kam ein Auto vorbei, in dem nicht nur Krankenschwestern aus einem nahegelegenen Krankenhaus waren, nein, sie hatten auch noch ein Satellitentelefon dabei und halfen uns beim Verständigen der Versicherung. Diese hat sich letztlich auch nach mehrmaligem Nachhaken darum gekümmert, dass das Auto abgeschleppt wurde.
Da der Fahrer des Abschleppwagens netterweise nicht nur das Auto sondern auch uns mitnahm, kamen wir in der Nacht noch in Alice Springs an. Trotz des Schocks ließen wir uns nicht entmutigen und mieteten direkt für den nächsten Morgen einen Relocation Camper Van (“das Biest”), der in ein paar Tagen in Adelaide erwartet wurde – genug Zeit für uns trotzdem noch Uluru zu sehen!
Letztlich habe ich einen Teil vom finanziellen Wert des Wagens zurückbekommen (für den ich es versichert hatte).
Toyota Camry 2001
Nachdem ich in Adelaide einen Job und eine Wohnung gefunden hatte, wollte ich mir auch wieder ein Auto zulegen. Dieses Mal sollte es ein Station Wagon sein, da ich nicht mehr wirklich Offroad gehen wollte und eher etwas praktisches, spritsparendes suchte. Nach kurzem Suchen fand ich einen roten Toyota Camry. Wegen eines kleinen Defekts mit dem Fernlicht (den ich später günstig selbst reparieren konnte) und dem Zeitdruck der zwei Backpacker, die ihn loswerden wollten, bekam ich ihn recht günstig zu erstehen.
Der öffentliche Nahverkehr in Adelaide läuft leider nicht so optimal, wie man es aus Deutschland kennt, und von daher war ich nach einer Weile echt froh das Auto zu haben. Auch auf weiteren Reisen und bei meiner neuen Arbeitsstelle in Young, wo ich auf das Auto angewiesen war, lies es mich nie im Stich.
Allerdings musste ich mich auch von diesem Auto irgendwann unfreiwillig verabschieden. Auf dem Weg nach Nimbin kamen wir in die Ausläufer des Zyklons Debbie, was eine Menge Regen mit sich brachte. Zu viel Regen, sodass wir irgendwann mit dem Auto weder vor noch zurück konnten und in einem Dorf gefangen waren. Mit den anderen Dorfbewohnern, die uns darüber aufklärten, was hier noch zu erwarten ist, haben wir die Autos in die Mitte der Straße auf den höchst möglichen Punkt im Dorf gestellt. Dann haben sie uns freundlicher Weise die Stadthalle aufgeschlossen, damit wir wenigstens eine Zuflucht hatten. Auch dort drang später das Wasser ein, glücklicherweise jedoch nicht bis zur Bühne die sich darin befand, sodass wir immerhin nicht aufs Dach fliehen mussten.
Am nächsten Tag ging das Wasser langsam wieder zurück und gegen Morgen konnten wir den Schaden begutachten. Deutlich von der Flut gekennzeichnet ließ sich mit dem Auto aufgrund elektrischer Probleme nichts mehr anfangen. Nach einem weiteren Tag warten waren auch die Straßen wieder einigermaßen befahrbar und wir fuhren per Anhalter in die nächstgrößere Stadt Nimbin. Dort wurden wir später von einem Freund besucht, der mich bis zu einer Autovermietung mitnahm, von wo aus ich mit einem Mietwagen auf den Weg zurück machte um meine Mitreisenden und mein Gepäck abzuholen…
Auch hier zahlte die Versicherung nachdem sie den Totalschaden bestätigt hatte wieder die vereinbarte Summe. Dieses Mal musste ich mich auch ein bisschen mit ihnen streiten, letzten Endes ging aber alles zu meinen Gunsten aus. Der zweite Totalschaden innerhalb eines halben Jahres!
Honda CR-V 1998
Eigentlich hatte ich nicht vor einen weiteren Wagen zu kaufen, aber da meine Freundin zu Besuch kam und wir keine Mitfahrgelegenheit finden konnten, entschlossen wir uns kurzfristig doch einen zusammen zu kaufen. Das erste Auto, dass wir uns anschauten hat uns dann auch völlig überzeugt und war zudem wesentlich günstiger als wir erwartet hatten. Von nun an würden wir also in dem kleinen Allradwagen (der kein ausgereifter 4WD ist) Australien erkunden.
Seinen Job hat er auch mehr als vorbildlich erledigt. Hat uns nie im Stich gelassen und sogar einige Offroad-Tracks ohne Mucken mitgemacht. Mit ihm sind wir von Perth nach Darwin und über das Red Center, Adelaide und Melbourne bis nach Sydney gefahren! In Sydney, als ich dort wieder alleine lebte, war ich dann auch auf einmal wieder auf das Auto angewiesen, da mein neuer Job Nachtschichten beinhaltete und es keine Möglichkeit gab, dort ohne Auto hinzukommen.
Nachdem ich meinen Job gekündigt hatte, ging es mit dem kleinen noch nach Tasmanien und anschließend wieder zurück nach Sydney, wo ich den Wagen innerhalb von einer Stunde nach Ankunft verkaufen konnte! Lief also alles wie geschmiert!
Jobs
Da sich das Reisen ja nicht von selbst finanziert, muss man nebenbei manchmal auch arbeiten. Nach meinem ersten Westcoast-Trip, der in Darwin endete, waren meine finanziellen Reserven kurz vor dem Ende.
Darwin
Da ich nicht weiter geplant hatte, musste also ein Job her. Nach kurzem Suchen hatte ich mich online in ein Formular eingetragen und erhielt auch wenig später bereits einen Anruf. Daraufhin begab ich mich zu dem Büro einer privaten Jobvermittlung, die mir letztlich nur die Daten für meinen Job am nächsten morgen gab. Ohne wirkliches Vorstellungsgesprách sollte ich also in Vollzeit für den Campingwagen-Vermieter THL in der Wartung arbeiten.
Nach kurzer Einarbeitungszeit, fing der Job mir auch richtig zu gefallen und die verhältnismäßig geringe Bezahlung war mir zu dem Zeitpunkt auch noch nicht wirklich bewusst. In einer 38-Stunden-Woche (jeweils unterschiedliche Tage pro Woche) mit Urlaub und allem drum und dran, ließ es mir genügend Zeit, Geld zu sparen und die Gegend zu erkunden.
Mein Arbeitsalltag sah im Endeffekt wie folgt aus:
Gegen 7 Uhr bin ich aufgestanden, habe mich angezogen und bin rüber zur Arbeit gelaufen. Da ich in meinem Auto geschlafen habe, habe ich immer direkt vor der Arbeit geparkt. Auf Arbeit habe ich dann erstmal gefrühstückt, bevor um 7.30 der Job begann. Ich nahm mir einen Schlüssel vom Board, suchte das Auto, fuhr es in die Halle und begann die Checkliste durchzuarbeiten. Reifendruck und -zustand, Flüssigkeiten und Innenraum wurden kontrolliert und ggf. verbessert. Das angenehme an dem Job war, dass jeder Tag etwas anderes zu bieten hatte und jedes Auto anders war. Wir hatten die ganz großen Camper mit 6 Betten, die kleinen mit 2 Betten oder auch 4WDs mit Rooftop-Tent. Jedes Auto hatte andere Defekte und so kam selten langeweile auf, zumal gerade Hochsaison war und man problemlos Radio nebenbei hören konnte.
Mit dem Ende der Trockenzeit wurde es zunehmend schwüler, was sich auch auf die Motivation auswirkte. Von daher fasste ich irgendwann kurzfristig den Entschluss, meinen Job zu kündigen und mir etwas neues im kälteren Süden zu suchen. An dem Tag, wo ich meine Kündigung quasi mündlich übermittelte, wollte mir der Chef eigentlich sagen, dass er mich in einem ausgedünnten Team für die Off-Season behalten wollte…
Adelaide
In Adelaide wollte ich mich eigentlich an dem Fruitpicking ausprobieren und bin in Renmark gelandet. Innerhalb von sieben Tagen gab es jedoch immer noch keinen Job für mich (trotz vorheriger Versprechen) und so schaute ich mich schnell nach neuen Optionen um. Kurz darauf hatte ich mich online bei diversen Stellen beworben und bekam prompt einen Rückruf. Nach einem kurzen Skype-Interview hatte ich somit die Zusage für den Job als Assistent für Lift-Installation bei Adelaide Lifts. Dafür machte ich schnell noch online einen White-Card-Kurs (Arbeitssicherheit) online, der Voraussetzung ist, um auf Baustellen arbeiten zu können.
Nachdem ich für kurze Zeit bei einem Freund in Adelaide untergekommen bin, konnte ich innerhalb weniger Tage ein Zimmer in einem Haus mieten, dass sich gleichzeitig auch noch in der Nähe meines Chefs befand. Bis ich ein eigenes Auto hatte, hat er mich somit jeden morgen auch von Zuhause abgeholt und wieder dorthin zurückgebracht. Was ein Luxus! Die Arbeitszeiten von 7 Uhr bis 15.00 waren mir auch sehr recht, zumal die Arbeit überwiegend echt nicht anstrengend war und ich somit den Tag über noch viel Freizeit hatte!
Zu meinen Aufgaben gehörten überwiegend das Assistieren beim Aufstellen spindelbetriebener zwei- bis dreistöckiger Lifts der schwedischen Firma Aritco. Da es sich in der Regel nur gutbetuchte Leute leisten konnten, einen Lift einzubauen, sah ich nur die besten Häuser in Adelaide und Umgebung!
Neben der Installation von Liften haben wir auch Treppenlifte installiert und gewartet und gelegentlich Fehlerfindung an Aufzügen betrieben.
Da der Job mir ziemlich viel Freizeit ließ (ich war u.a. auch in der Uni-Volleyball-AG meiner Mitbewohner und am Wochenende in einer Hiking-Gruppe) und auch nicht sehr forderte, hatte ich eine Anzeige online gestellt, dass ich Wochenendarbeit jeglicher Art suche. Einen Abend, als ich gerade im Markt unterwegs war, erhielt ich eine Nachricht, ob ich nicht kurzfristig für eine Nachtschicht zum Geschirrspülen vorbei kommen könnte. Zwei Stunden später war ich vor Ort und musste Geschirr per Hand spülen, da die Spülmaschine defekt war (was auch der Grund für die spontane Nachfrage war). Nach dem Ende des zweiten Tages bekam ich das Angebot, den Job allgemein Freitags und Samstag nachts zu machen. Und so arbeitete ich fortan Freitags direkt nach meinem Lift-Job bis in die späte Nacht im Restaurant. Das Gleiche auch Samstags von Mittags bis spät in die Nacht. Bei dem Lokal handelte es sich übrigens um das Fine-Dining-Restaurant Magill Estate Kitchen vom Penfolds Weingut. Vor Ort wurde ich mit gutem Essen versorgt, hatte super Arbeitskollegen und nach Arbeitsende saßen wir alle bei einem Wein oder Bier zusammen.
Finanziell war Adelaide meine erfolgreichste Zeit, da ich insbesondere beim Geschirrspülen noch Schichtzulagen bekam!
Young
In Young arbeitete ich auf einer Schweinefarm und half bei der Wartung aus. Das beinhaltete hauptsächlich die Wartung von Sprinkleranlagen (zum Abkühlen der Schweine), Trinksystemen, Futtersystemen und Gittern/Zäunen. Bereits nach einer Woche wiederholten sich die Jobs relativ schnell, sodass eine richtige Arbeitsmotivation selten aufkam. Größter Lichtblick war, dass ich meine Schweißfähigkeiten wesentlich verbessern konnte.
Die Arbeitskollegen waren auch hier wieder einer der entscheidensten Gründe, warum die Arbeit dort dennoch erträglich war. So gut wie alle waren freundlich und die viele schätzten auch meinen Einsatz, wenn ich mich an einem Tag ohne viel Arbeit daran machte, wortwörtlich alle Trinksysteme in einem Stall zu warten.
Alles in Allem war die Arbeit nicht so schlimm, wie ich anfangs befürchtet hatte. Ich dachte schon, wenn mir die Bedingungen für die Tiere nicht gut erscheinen, oder ich Gewalt gegen die Tiere erlebe, würde ich einschreiten. So weit kam es zum Glück nicht. Auch wenn ich die Haltung der Schweine auf diese Art nicht gutheiße (für meine Zeit dort, habe ich mich nur noch vegetarisch ernährt), ist sie nicht so schlimm, wie ich es mir vorher ausgemalt habe. Anhand der “Kosenamen” für die Schweine erkennt man auch, was die anderen Mitarbeiter von ihnen halten. Von “Old Lady” bis “Fat Bitch” kristallisierte sich bald heraus, wer es wirklich gut mit den Tieren meint. Interessant war auch der direkte Kontakt zu den Tieren, wenn man etwas in den Ställen reparieren musste. Die kleinsten Ferkel sind ängstlich und rennen weg. die mittleren Ferkel sind neugierig und knabbern an den Gummistiefeln, die jungen Schweine sind extrem neugierig und kräftig genug Leitern umzuschmeißen. Sprich bei denen im Gehege kann man nur schwer alleine arbeiten. Die älteren Schweine interessieren die Menschen nicht wirklich. Da sie jedoch sehr viel Masse haben, können auch sie aus Versehen Leitern im Vorbeigehen umschmeißen. Es war also immer Vorsicht angesagt!
Hinzu kam der beißende Gestank. Sobald man vor Ort war, nahm man ihn nicht mehr so stark war. Sobald man jedoch wieder zuhause war, roch man, wie man selbst den Gestank angenommen hatte! Ich musste also jeden Tag meine Kleidung wechseln und sie auch zu Hause nur in separaten Tüten verstauen, da sonst alles nach Schwein stank.
Auch als ich diesen Job kündigte, boten sie mir auch dort an, jederzeit wiederzukommen, und wenn es nur für eine Woche sei. Auch über das Gehalt ließe sich reden… Allerdings war die Bezahlung so schlecht (Mindestlohn), dass selbst eine kleine Steigerung nicht an das rankommt, was ich woanders bekommen hätte. Letztendlich hatte ich diesen Job nur gemacht, um meine Tage für die Beantragung des zweiten Visas für Australien genehmigt zu bekommen.
Sydney
Meinen bestbezahlten Job fand ich in Sydney. Nach einigen Jobs als Labourer (Dreck schleppen, Partyzelte aufbauen) bekam ich das Angebot in der Nachtschicht in einem Recyclingwerk (Dial-A-Dump) im Westen Sydneys zu arbeiten. Tagsüber wurde hier Schutt von Baustellen abgeladen und in einer riesigen Anlage mit etlichen Förderbändern sortiert. Ab 17 Uhr wurde die Anlage heruntergefahren und die mechanische Wartung konnte beginnen. Zwar benötigte ich für diesen Job meine eigenen Werkzeuge, die Bezahlung war jedoch so gut, dass ich das Geld dafür bereits nach einem Tag wieder drin hatte.
Zu Beginn arbeitete ich noch von 15 bis 23.30, in den folgenden Wochen wurde aufgrund der angefallenen Arbeit 12h-Schichten eingeführt, von 17 bis 5 Uhr. Ideal um viel Geld zu verdienen! Irgendwann später wurden die Zeiten für Leiharbeiter (ich war auch über eine Agentur eingestellt) wieder auf 8h reduziert, sodass ich nur noch von 17 bis 1.30 arbeitete. Das war mir zu dem Zeitpunkt auch ganz recht, da ich nach den 12h-Schichten teilweise extrem müde war und kaum noch nach Hause fahren konnte.
Mit der Änderung der Arbeitszeiten musste ich mir auch ein Zimmer suchen, dass in der Nähe meiner Arbeitsstelle lag. Wohnte ich zuvor noch direkt im Zentrum (Kings Cross), brauchte ich in Spitzenzeiten 2.5h um im Berufsverkehr aus der Stadt herauszukommen um zu meiner Arbeitsstelle zu gelangen. Das ging natürlich gar nicht und öffentlicher Nahverkehr war leider aufgrund meiner Zeiten auch keine Option. Kurz darauf fand ich jedoch ein Zimmer, was meinen Arbeitsweg auf 15 Minuten reduzierte und mir wieder mehr Freizeit verschaffte.
Zu meinen Aufgaben gehörte größtenteils die Inspektion. Ich musste also alle Förderbänder checken, ob die Rollen und Lager in Ordnung sind, ob die Bänder ok sind, ob sie zentriert laufen, ob alles geschmiert ist usw. Inspektionen waren der absolut langweiligste Teil der Arbeit. Von daher machte ich es mir irgendwann zur Aufgabe möglichst viele Fehler zu finden, die ich anschließend beheben konnte (meistens mit der Unterstützung von anderen). Meistens handelte es sich dabei um das Austauschen von Rollen. Da ich nun aber so gut im Fehlerfinden war, hatte das zur Folge, dass ich noch mehr Inspektionen machen sollte … ins eigene Fleisch geschnitten. Naja, aber für die Bezahlung ging das auch alles völlig klar 😉
Reisen
In Australien habe ich mittlerweile wirklich fast alles gesehen. Hier mal ein kleiner Einblick in meine einzelnen Reisen.
Red Center I
Nachdem ich meinen Job in Darwin gekündigt hatte ging es mit einer Belgierin und Italienerin nach Adelaide. Auf dem Weg dorthin hatten wir eine sehr lustige Zeit und trotz (oder gerade wegen) des Unfalls, haben wir uns super verstanden. Wir haben den Sonnenaufgang am Uluru gesehen und konnten aufgrund von Zeitmangel leider nicht viel mehr dort machen. Die Italienerin haben wir dann in Uluru abgesetzt (sie hatte einen Flug von dort nach Melbourne gebucht) und zu zweit hieß es dann Kilometer schruppen bis Adelaide. Auf dem Weg gab es nichts sonderlich großartiges zu sehen, außer ein kurzer Stopp in Coober Pedy …
East Coast I
Meine erste Reise an die Ostküste startete von Adelaide. Ich hatte meinen Job gekündigt und ein Freund aus Deutschland kam mich besuchen. Wir sahen die Great Ocean Road und verbrachten Weihnachten in den Grampiens. Über Melbourne und Canberra schafften wir es sogar rechtzeitig zum Silvesterfeuerwerk nach Sydney! Dann ging es weiter die Ostküste hoch bis Brisbane wo ich mich von meinem Freund wieder verabschiedete. Für mich ging es von da aus nach Young zu meinem neuen Job.
East Coast II
Meine zweite Reise an die Ostküste startete mit meiner damaligen Freundin direkt von Adelaide nach Sydney. In Sydney gabelten wir zwei weitere deutsche Backpacker auf und reisten mit ihnen weiter in Richtung Norden. Bis wir das Auto in den Fluten verloren. In Brisbane mussten wir uns also dieses Mal selbst eine Mitfahrgelegenheit organisieren. Wie es der Zufall so wollte, waren zwei Freunde von mir (ich hatte sie damals in Darwin kennengelernt) zur selben Zeit in der gleichen Gegend. Da sie sich ein neues Auto zugelegt hatten und das alte noch nicht verkauft bekommen hatten, stellten sie es anderen Reisenden zur Verfügung und stellten uns den Kontakt zu diesen Reisenden her. Nach einem kurzen Treffen war die Sache also abgemacht, und wir durften im zweiten Auto mitreisen!
Wir hatten echt eine gute Zeit, nahmen zusammen Surfunterricht und hatten viel Spaß zusammen … die meisten jedenfalls. Mit meiner damaligen Freundin ging es jedenfalls zu End und wie es der Zufall wieder so wollte, fand ich sogar einen besseren Partner in meiner aktuellen Reisegruppe (die komplette Geschichte ist viel zu lang und viel zu kompliziert um sie hier zu erzählen 😉 ) Leider war auch kurz nach dem Beginn der neuen Beziehung die Reise in Cairns auch schon wieder am Ende…ei
Cape York
Für mich ging es dann weiter nach Cape York, dem nördlichsten Punkt Australiens, der nur mit dem 4WD erreichbar ist. Durch Zufall kam ich mit einem Holländer in einem Hostel in Cairns in Kontakt, der noch freie Plätze in seinem Auto hatte und das gleiche Ziel hatte. Wir nahmen den “Old-Telegraph-Track”, einem sehr harten Offroad-Track bei dem man durch so tiefen Matsch und Wasser und so steile Steigungen muss, dass man nur mit einem Auto mit Schnorchel und Seilwinde weiterkommt. Das Alles hatte das Auto des Holländers zum Glück! Auf dem Weg lernten wir noch drei Australier kennen, mit denen wir uns fortan im 3er-Konvoy fortbewegten und gegenseitig aus der Patsche (oder dem Schlamm) halfen.
Als wir uns auf dem Rückweg verabschiedeten und alleine einen weiteren Track ausprobierten, den sagenumwobenen “Frenchmans Track”, kamen wir bei einer Flussüberquerung so in die Bredouille, dass wir ein nasses Auto hatten, dass so tief im Schlamm feststeckte, dass wir nur mit der Hilfe von drei anderen Fahrzeugen und etlichen Stunden schweißtreibender Arbeit es wieder von dort befreien konnten.
Alles in Allem also eines der größten Abenteuer, die ich in Australien erleben durfte!
West Coast + Red Center + Südosten II
Als mich meine neue Freundin nochmals für sechs Wochen besuchen kam, hatten wir nach zwei Wochen Thailand nochmal Australien als Ziel ins Visier genommen. Mit unserem eigenen Auto ging es dann nochmals die Westküste hoch bis nach Darwin. Dabei hatten wir Norbert – wieder einmal ein Deutscher – im Gepäck. Eine bessere Reisebegleitung, die als drittes Rad am Wagen so gut klarkam und trotzdem so lustig war, hätte man sich kaum wünschen können. In Darwin holten wir uns dann einen Australier an Bord. Mit ihm wurden wir nicht so richtig warm und er selbst scheinbar auch nicht. Er wurde von Tag zu Tag kränklicher. Von daher genossen wir die Zeit eher zu zweit und sahen Kings Canyon und Uluru (dieses Mal Sonnenuntergang) und die Flinders Ranges! In Adelaide, nach einem kurzen Stopp bei meiner mittlerweile festen Anlaufstelle Bill, verabschiedeten wir uns von unserem australischen Gast und reisten von dort an nur noch zu zweit weiter. Wir hatten eine wunderschöne Zeit auf der Great Ocean Road, in Melbourne und letztlich in Sydney, wo wir uns leider wieder verabschieden mussten…
Tasmanien
Nach meinem Job in Sydney und vor meinem 1-monatigem Urlaub in Deutschland, wollte ich noch einen 3-Wochen-Roadtrip in Tasmanien machen! Dazu fand ich zwei Deutsche und eine Österreicherin. Zusammen kamen wir erstaunlich gut aus (trotz des Altersunterschieds von mehr als 10 Jahren) und hatten auch gemeinsame Interessen wie Wandern, Bouldern und Karten spielen 😉
Auch wenn viele gesagt haben zwei Wochen sind genug für Tasmanien, hatten wir schon Probleme alles in drei Wochen zu packen. Dafür haben wir aber auch tatsächlich echt viel gesehen und hatten auch verdammt viel Glück mit dem Wetter!